St. Laurentius, Bitburg-Erdorf

Der Ursprung einer Kirche oder größeren Kapelle kann nicht angegeben werden. Jedoch gibt es eine kleine Laurentiusglocke aus dem Jahre 1551.

Die größere Kapelle stand dort, wo sich heute das Krieger-Ehrenmal befindet, allerdings nicht in dieser Höhe, wie der Platz heute angelegt ist, sondern etwa 3 Meter tiefer. Somit standen je nach Pegelstand des Flusses die Grundmauern der Kapelle immer im Grundwasser der Kyll, wodurch diese immer feucht und nass war.

Vor der Vergrößerung war es eine Filialkapelle, die zur Pfarrei Speicher gehörte. Nachdem dann 1808 die Filiale Erdorf zur Pfarrei erhoben wurde, ist diese Kapelle vergrößert worden.

1870/71 wurde die Eifelstrecke Gerolstein - Trier von der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft gebaut und am 01. Juli 1871 eröffnet. Diese Strecke (Schienen) verlief direkt an der Laurentiuskirche vorbei.

Mitte des 18. Jahrhunderts zählte Erdorf etwa 100 Einwohner, nach dem Eisenbahnbau über 300 Einwohner.

Somit war die " Kapelle " viel zu klein. Sie reichte nur für die Anzahl der Kinder aus, von denen es zu dieser Zeit sehr viele gab. Die Erwachsenen mussten sich vor der Kirche aufstellen.

Dies war im Sommer wie im Winter witterungsbedingt sehr ungünstig und hinzu kam noch der Lärm der Züge und die Kommandos vom Rangieren.

Als der hochwürdige Herr Bischof Michael Felix Korum (ein Franzose, er war 40 Jahre Bischof von Trier) am 23. Mai 1888 eine kirchliche Visitation der Pfarrei Erdorf abhielt, sprach er mehrmals unter Hinweis auf die vollzuständige Unzulänglichkeit er damaligen Pfarrkirche, welche nur eine Kapelle darstellte, den Wunsch aus, es möge sofort die  Beschaffung einer neuen, größeren Pfarrkirche ins Auge gefasst werden. Er trug dem damlaigen Hilfsgeistlichen in der PFarrei (Pastor Geilßler) nachdrücklich auf, den Neubau in die Wege zu leiten.

Allmhlich machte sich Pfarrer Geißler damit vertraut, eine neue Kirche zu bauen. Leider zeigte sich recht bald, dass der bei weitem größte Teil der Gemeinde, besonders die begüterten, sich dem Projekt entgegenstellten.

Die Angriffe, Beleidigungen über den Pfarrer und die gutgesinnten Männer, Beschimpfungen vom Gemeinderat, der Gemeindevertretung, sogar von Personen aus dem Kirchenvorstand; diese Worte wollte Pfarrer Geißler nicht niederschreiben, damit dies nicht durch ihn der Nachwelt überliefert werden sollte.

Es gab aber auch viele gut gesinnte Leute aus dem Mittel- und Tagelähnerstand, die sich auf die Seite des Pfarrer und des Bischofs stellten.

Bei der Firmung im Jahre 1893 erklärte Herr Bischof Dr. Korum in seiner Ansprache an die Erdorfer Pfarrkinder:

" Eine neue Kirche hir zu bauen ist kein privater Wunsch des Herrn Pfarrer, sondern ich , euer Bischof, habe es ihm aufgetragen und der liebe Gott will es, denn es ist eine Notwendigkeit.

Nun fand die Bitte und der Aufruf des Bischofs freudigen Anklang in den Herzen der guten Erdorfer und bald waren diese in der Mehrzahl.

Anfangs wurden monatlich freiwillige Gaben gesammelt. In staunenswerter Weise mehrten sich nun die Spenden und sie wuchsen in einigen Jahren schon auf 20.000,00 Mark an. Nun wurde mit Genehmigung der Bischöflichen Behörde und der königlichen Regierung mit dem Bau begonnen. Herr Dombaumeister Wirtz in Trier fertigte den Plan (Baulplan bis heute nicht auffindbar) und Herr Kronibus Kyllburg wurde als Unternehmer gewählt.

Am 28. August 1897 fand die Feier der Grundsteinlegung statt, Professor Freidrich Wilhelm Roderich legte den Grundstein.

Am 29. August 1898 wurde die Kirche vom hochwürdigen Herrn REktor in St. Thomas benediziert (gesegnet) und dem Gebrauch übergeben. Man hatte also genau 1 Jahr gebraucht um die Kirche zu bauen.

Am 22. Juli 1901 consikrierte sie der hochwürdige Herr Bischof Dr. Felix Korum.

Die Kirche wurde dem hl. Laurenitus geweiht, der unser Pfarrpatron ist.

(Text: Gundolf Mans)

 

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